Nadine liest am «Zürich liest»

Was ist Literatur? Was ist Unterhaltung?

 

Die Grenzen sind da meiner Meinung nach sehr klar.

Meine Bücher werden niemals einen Literaturpreis gewinnen. Literatur stellt einen speziellen Anspruch an Bücher und Geschichten. An die Sprache, an die Komplexität. Die Gewinnerin des Schweizer Buchpreises 2021 etwa hat alle Grossbuchstaben weggelassen. Zudem erzählt sie aus der Perspektive «du». Ich persönlich finde es nicht richtig, dass ein solcher Preis an jemanden vergeben wird, der die deutsche Grammatik ausser Kraft setzt – aber darum geht es eben. Das Experimentieren.

 

Als ich angefangen habe zu schreiben, war für mich eigentlich klar, dass ich unterhalten möchte. Eine einfache, verständliche Sprache, Emotionen, einen roten Faden. Meine Leser sollten sich entspannen können. Damit habe ich mich auch klar gegen die Literatur im eigentlichen Sinne entschieden.

 

Eine Literaturkritikerin hat meine Bücher gelesen. Sie meinte, ich hätte die Fähigkeit wie kaum jemand, die Spannung zu halten. Dieses Kompliment hat mich mega gefreut. Und immer mehr erkennen auch Literaturexperten, dass es für die Unterhaltungsliteratur einen Markt gibt – wahrscheinlich sogar den viel grösseren. Auf jeden Fall hat Buch- und Literaturfestival «Zürich liest» in diesem Jahr erstmals eine Plattform geschaffen für die Unterhaltung.

 

 

Ich freue mich riesig, dass ich ein Teil davon sein darf. Zusammen mit drei anderen Autorinnen darf ich über meine Erfahrungen als Schriftstellerin von Unterhaltungsliteratur berichten. Das Podiumsgespräch findet am Mittwoch, 27. Oktober um 20 Uhr im «Karl der Grosse» in Zürich statt. Vielleicht habt ihr ja Lust, ein bisschen zuzuhören? Ich würde mich riesig freuen.